Seebi Schmidig wurde am 8. Mai 1953 in Arth SZ geboren. Er ist mit sechs Geschwistern (ein Bruder und fünf Schwestern) auf dem Hof Wyteschrand, einem Bergheimet an der Rigilehne ob Arth, aufgewachsen. Von dort geniesst man einem fantastischen Ausblick zu den Mythen und auf den Zugersee.
Seebi absolvierte sieben Jahre Primarschule in Arth. Mit 14 Jahren half er drei Jahre auf dem Elternhof mit. Es gab damals viel Arbeit. Fünf Meter Stallanbau, der ganze Aushub mit Bickel und Schaufel von Hand auf den Schiltertransporter aufladen und auch wieder mit der Schaufel abladen. Einfach alles wurde durch strenge Handarbeit verrichtet. Jeder Balken und Laden, der für den Holzbau benötigt wurde, wurde an der Rigilehne geholzt, um dann mit einer Bergsäge zu verarbeiten. Seebi durfte sich als Lohn etwas wünschen. Da musste er nicht lange überlegen, den er war von klein auf begeistert vom Schwyzerörgeli. Das kam ja auch nicht von ungefähr, den sein Vater war schon ein guter Schwyzerörgeler, sowie auch Vaters Bruder Paul und Mutters Bruder Josef (de Fäzel). Vater Josef ging dann zu Martin Nauer nach Schwyz, um ein Schwyzerörgeli zu kaufen. Weil damals das Akkordeon trumpf war (heute ist es das Schwyzerörgeli) hat ihm Martin Nauer abgeraten, einem Jungen ein Schwyzerörgeli zu kaufen. Seebis Vater hörte auf Örgelidoktor Martin und kaufte ein chromatisches Akkordeon Hohner Piccolo. Seebis Freude war nicht sehr gross, als er die Kartonschachtel öffnete und ein Akkordeon statt ein Schwyzerörgeli darin vorfand. Wenigstens hatte er nun ein eigenes Instrument. Leider konnte ihm sein Vater für das Akkordeon keine Instruktionen geben, da er ja nur Schwyzerörgeli spielte. Somit erlernte Seebi das Akkordeon im Selbststudium.
Mit 17 Jahren machte er eine Lehre bei der Post als Briefträger. Sobald er es sich leisten konnte, erwarb er ein Schwyzerörgeli. Auch dieses musste wieder von Grund auf neu erlernt werden. Anfangs war es für ihn nicht einfach. Er kannte keine Noten, erlernte somit alles im Stegreif. Das heisst, die Stücke, die er lernen wollte, mussten von Schallplatten und Musikkassetten abgehört, oder von seinem Vater Josef, Onkel Paul Schmidig oder Onkel Josef Gwerder von den Fingern abgeschaut werden. Sobald die Melodie im Kopf war, suchte Seebi Ton für Ton, bis das Tänzli auf seinem Instrument so Klang, wie es sollte.
Als Seebi etwa zehn bis zwanzig Stückli beisammen hatte, kamen allmählich die ersten Auftritte mit seinem Vater Josef oder mit Onkel Seebi. Bald lernte er den Arther Schwyzerörgeler Hans Gwerder kennen und gründeten 1973 das Schwyzerörgeli-Duo Schmidig-Gwerder. Seebi und Hans erlebten während 22 Jahren unzählige schöne Freinächte, Geburtstagsfeste, Hochzeiten und andere Engagements miteinander. Immer mit dabei, ihren schönen Nussbaumer-Örgeli. Damals spielten sie sehr viel nur im Duo, das heisst, nur zwei Örgeli ohne Bass. Wenn ein Bassgeiger erwünscht war, waren Werner Styger vom Steinerberg oder Hannes Hubler von Zürich ihre Bassbegleitung. Bereits im Jahre 1976 bekamen sie Anfragen von Fredy Schwitter, ob sie Interesse hätten, Tonaufnahmen bei der Firma Emi Rekords ZH zu machen und eine Schallplatte zu produzieren. Sie willigten natürlich mit Begeisterung ein und noch im gleichen Jahr kam die erste Schallplatte unter dem Titel „Klänge vom Zugersee“ heraus.
Parallel spielte Seebi noch mit anderen Musikanten, wie zum Beispiel mit der Schwyzerörgelilegende Rees Gwerder. Mit Rees war er sehr viel unterwegs. Er konnte mit ihm 1976 sogar eine dreiwöchige Amerikareise machen, was für Seebi ein grosses Erlebnis war. Später hatte er auch die Ehre, mit seinem grössten Vorbild, Martin Nauer (Örgelidoktor) zu spielen. Es war Seebis Herzenswunsch mit Martin bei jeder Gelegenheit unentgeltlich, irgend in einem Beizli, seinem lieblichen Spiel zu horchen und mitzuspielen.
Nebst Martin Nauer und Rees Gwerder zählt Seebi auch noch andere namhafte Schwyzerörgeler zu seinen Vorbilder: Balz Schmidig, Josef Stump, Josias Jenny, Kari Nauer, s`Jackä Tönel, Vater Josef Schmidig und Toni Bürgler. In der heutigen Zeit könnte man noch sehr viele, ja unzählige markante und gute Schwyzerörgeler aufzählen. Eine grosse Veränderung gab es 1995, als sein langjähriger Örgelipartner Hans Gwerder krankheitshalber kürzer treten musste. Iwan Meier von Wädenswil ZH wurde sein Nachfolger. So entstand die Formation Seebi, Mark und Iwan. Mark Schuler von Rothenthurm war schon in der Formation Schmidig-Gwerder etliche Jahre treuer Begleiter am Bass. Seebi, Mark und Iwan spielten sieben Jahre zusammen. Sie waren im Radio und Fernsehen als hoch stehendes Trio bekannt. Infolge immer grösserem Pensum an Unterrichtstunden an den Musikschulen in Ausserschwyz, sowie auch Privat, wurde das Trio Seebi, Mark und Iwan im Jahr 2002 aufgelöst.
Dank einer VSV-Kreuzfahrt im Jahr 2001 begegnete Seebi dem gebürtigen Bündner Johann Buchli, der mit einer Bündner Formation auf dem Kreuzfahrtschiff engagiert war. So ergab es sich, dass die zwei miteinander ins Gespräch kamen und ab und zu gegen Mitternacht auf dem Schiff zusammen örgelten. Als dann Iwan Meier 2002 den Rücktritt erklärte, meldete Seebi sich bei Johann Buchli und fragte ihn, ob er Lust habe, sein Örgelipartner zu werden. Nach einem weiteren Gespräch willigte Johann ein. Am Bass ergänzt an Stelle von Mark Schuler nun der Urner Ruedi Zurfluh die Formation.
Weitere regelmässige Örgelipartner von Seebi Schmidig sind auch Manfred Rösli von Waltenschwil AG und Seebi Schibig aus Ibach SZ. Am Bass begleiten ihn nebst Ruedi Zurfluh auch Kari Schorno, Isidor Schuler, Irène Weber, Lisbeth Ferrat, Toni Nussbaumer oder Peter Holdener. Im Laufe seiner erfolgreichen Musikerkarriere ist Seebi auf 15 verschiedenen Tonträgern zu hören und hat mittlerweile 57 Eigenkompositionen geschaffen. Wie er sagt, ist er drei im Rückstand, den eigentlich möchte er immer so viele Kompositionen haben, wie er schon Lebensjahre verbracht hat.
Seebi arbeitete ab 1970 als Briefträger. Zuerst war er in Goldau, dann in Küssnacht am Rigi und dann wieder in Goldau tätig. Von Goldau aus durfte er Ferienablösungen in Arth, Sattel und auch in Walchwil machen. 1973 – 1986 war er in Walchwil ZG angestellt. Danach wurde eine Arbeitsstelle als Pöstler in Arth ausgeschrieben, bei der sich Seebi natürlich sofort meldete. In Arth-Goldau war er somit ab 1986 zwanzig Jahre bei der Post tätig. Seit 1988 ist Seebi nebenbei als Örgeli-Lehrer an der Musikschule Arth-Goldau angestellt. Ab 2006 gibt er nun vollamtlich in den Gemeinden Arth-Goldau, Steinerberg, Sattel und Walchwil ZG Örgeli-Unterricht.